Bio-Lebensmittel sind mittlerweile sogar in Supermärkten und Discountern erhältlich, nicht nur im Bioladen und Reformhaus. Bei der Auswahl können Verbraucher zwischen vielen verschiedenen Bio-Siegeln unterscheiden.
Den Bio-Lebensmitteln aus ökologischer Erzeugung stehen die Erzeugnisse aus konventionellem Anbau bzw. aus konventioneller Tierhaltung gegenüber. Um als „Bio“ oder „Öko“ deklariert zu werden, muss in der EU muss ein Betrieb ökologisch kontrolliert sein, in der Landwirtschaft sowie in der Viehhaltung.
Bei Bio-Produkten wird mehr Wert auf die Naturbelassenheit und eine hohe Qualität der Lebensmittel geachtet. Das Gleichgewicht zwischen den Pflanzen, den Tieren und dem Ackerland ist von besonderer Bedeutung. Ob die Art der Erzeugung wirtschaftlich ist, steht zunächst im Hintergrund.
Daraus folgt, dass zum einen die Tiere aus ökologischer Haltung mehr Platz zur Bewegung auf den Bauernhöfen haben. Die Tiere werden älter, da sie nicht so rasch wie möglich auf das Schlachtgewicht gemästet werden. Sie nehmen durch die Bewegung langsamer zu. Dies führt dazu, dass sie gesünder sind, sodass auf einen prophylaktischen Einsatz von Medikamenten wie Antibiotika werden kann (und muss).
Bei der Landwirtschaft hingegen werden die natürlichen Eigenschaften der Pflanzen beachtet, darunter fallen Vorlieben für Standort und Klima sowie natürliche Feinde. Da das Getreide und die Futterpflanzen nur in ihrer vorgesehenen Umgebung zur optimalen Jahreszeit angebaut werden, kann Schädlingen effektiv vorgebeugt werden, anstatt diese im Nachhinein mit Pestiziden zu bekämpfen. Gentechnisch veränderte Pflanzen sind strengstens untersagt, weder im landwirtschaftlichen Anbau noch im Futter für Schlachtvieh sind sie erlaubt.
Bio-Siegel[]
Damit die oben genannten Unterschiede für den Verbraucher ersichtlich sind, wurden sogenannte Bio-Siegel eingeführt. Produkte, die als „Bio“ oder „Öko“ deklariert sind, müssen demnach den rechtlichen EG-Vorschriften entsprechen. Die beiden bekanntesten Siegel sind das EU-Bio-Siegel (stilisiertes Blatt aus 12 Sternen auf grünem Hintergrund) sowie das deutsche staatliche Bio-Siegel (grünes Sechseck).
Das deutsche staatliche Bio-Siegel besteht schon seit 2001 und umfasst ein Verbot von gentechnisch veränderten Pflanzen, Pestiziden konventioneller Herkunft sowie von künstlichem Dünger, Abwasserschlamm und Ionen-Bestrahlung. Außerdem dürfen weniger Lebensmittelzusatzstoffe als Produkte aus konventioneller Herstellung in den Produkten enthalten sein und die Tierhaltung muss der EG-Ökoverordung entsprechen. Antibiotika sowie Wachstumshormone für die Tiere sind dabei strengstens verboten.
Das EU-Bio-Siegel gibt vergleichbare Standards wie das deutsche staatliche Biosiegel vor. Es wurde am 1.7.2010 eingeführt und schreibt vor, dass bei vorverpackten Lebensmitteln mindestens 95% der enthaltenen Stoffe kontrolliert biologischer Herkunft sind. Es handelt sich hierbei um den höchsten gesetzlich gesicherten lebensmittelrechtlichen Standard, welcher auch eine artgerechte Tierhaltung definiert. Über einen Code lassen sich die Herkunft und die Kontrollstelle der Produkte ablesen.
Weblinks[]
"Durchblick im Bio-Dschungel" - Stuttgarter Zeitung
"Bio-Lebensmittel" - Factsheet - Download unter www.gefro.de